Dominikanische Quellen und Zeugnisse (DQZ)

Herausgegeben im Herder Verlag Freiburg/Br. vom Institut M.-Dominique Chenu Berlin durch Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP und Prof. Dr. Ulrich Engel OP

Die Bücher der Reihe „Dominikanische Quellen und Zeugnisse“ stellen historisch bedeutsame (Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Katharina von Siena, Meister Eckhart u.a.) wie auch relevante zeitgenössische Persönlichkeiten des Predigerordens vor (Pierre Claverie, Dominique Pire u.a.). Sie erschließen das zentrale Themenfeld dominikanischer Spiritualität und Mystik und wollen es für heutige Leserinnen und Leser fruchtbar machen. Dabei kann der Blick in die mehr als 800-jährige Geschichte von Dominikanerinnen und Dominikanern zeigen, wie sich in den gegenwärtigen Prozessen spiritueller Aufbrüche und globaler Urbanisierung hinreichend Felder finden lassen, in denen Menschen auch in säkularen Zeiten aus Verbundenheit mit Gott immer noch verantwortet über Gott sprechen können.

„Die Kraft der historischen Synthese und die Aktualität der Gegenwartsbezüge“ (Michael Sievernich SJ) machen die Bände weit über die Verständigungsprozesse innerhalb des Dominikanerordens relevant.

Sammelrezension zu Bde. 1-7:
Gabriel Chico, in: Anámnesis [Mexiko] 16 (2006), No. 2, 189-191.

Sammelrezension zu Bde. 8-12:
Gabriel Chico, in: Anámnesis [Mexiko] 20 (2010), No. 1, 176-177.


Gianni Festa / Augustin Laffay, Dominikus und seine Mission. Ursprung und Spiritualität des Predigerordens (DQZ Bd. 27), Herder Verlag Freiburg/Br. 2023, 288 S., gebunden, € 30,00, ISBN 978-3-451-39557-4.

Das Buch der Ordenshistoriker Gianni Festa und Augustin Laffay thematisiert das Leben des hl. Dominikus von Guzmán (ca. 1170–1221) und zeichnet die Gründung des Predigerordens nach. Dabei werden zentrale Aspekte dominikanischer Identität – gemeinsames Leben, demokratische Verfasstheit, Gebet und Studium – beleuchtet. Nach vielen Jahren liegt damit wieder eine aktuelle, umfassende und zugleich kritische deutschsprachige Darstellung des hl. Dominikus und seiner Gemeinschaft vor.
Gianni Festa OP, Doktor in Kirchengeschichte und Laurea in Moderner Literatur, ist Generalpostulator für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse des Predigerordens sowie Mitglied des Historischen Instituts des Ordens (Institutum Historicum Ordinis Praedicatorum).
Augustin Laffay OP, Doktor in Geschichte und Lizenziat in Theologie, ist Generalarchivar des Predigerordens in Rom und ebenfalls Mitglied des Historischen Instituts des Ordens.


Laurentius Höhn / Thomas Nauerth / Egon Spiegel (Hrsg.), Frieden als katholische Aufgabe. Leben und Werk von Franziskus M. Stratmann OP (DQZ Bd. 26), Herder Verlag Freiburg/Br. 2022, 240 S., gebunden, € 24,00, ISBN 978-3-451-39257-3.

Franziskus M. Stratmann (1883–1973) wurde mit seinem Buch „Weltkirche und Weltfriede“ (1924) der zentrale Theoretiker der frühen katholischen Friedensbewegung in Deutschland. Er zeigte als erster auf, dass jeder moderne Krieg de facto mit den strengen Kriterien der kirchlichen Lehrtradition nicht vereinbar ist. Der Dominikaner gehörte zu den frühen katholischen Stimmen, die entschieden gegen den Nationalsozialismus Stellung bezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er an der Gründung von Pax Christi in Deutschland beteiligt. Der erste Teil des Buches versammelt Beiträge zu Leben und Werk Stratmanns, der zweite Teil macht einige bislang nur schwer zugängliche Aufsätze Stratmanns neu zugänglich. Vor dem Hintergrund der durch Papst Franziskus angestoßenen friedensethischen Neuorientierung in der katholischen Kirche (Verbot von Atomwaffen, Aktive Gewaltfreiheit als Lebensstil) erschließt das Buch das Werk Stratmanns für die aktuellen Debatten.


Alessandro Cortesi / Pietro Domenico Giovannoni / Marco Pietro Giovannoni (Hrsg.), Giorgio La Pira. Evangelium und politisches Engagement (DQZ Bd. 25), Herder Verlag Freiburg/Br. 2022, 320 S., gebunden, € 28,00, ISBN 978-3-451-39251-1.

Giorgio La Pira (1904–1977) zählte zu den prägenden Gestalten der Partei „Democrazia Cristiana“. Öffentlich kritisierte er Mussolinis Faschismus. Im Italien der Nachkriegszeit engagierte sich der Jurist für Menschenrechte, suchte den Dialog mit Kommunisten und unterstützte Friedensinitiativen in Korea, im Nahen Osten und in Vietnam. Bekannt wurde er vor allem als langjähriger Bürgermeister von Florenz. In der Linie des Sozialkatholizismus setzte er sich für die Arbeiterschaft der Stadt ein und ließ leerstehende Villen beschlagnahmen. In der Bevölkerung war der Politiker außerordentlich beliebt. Man nannte ihn einen „politischen Mystiker“. Bereits 1952 war La Pira dem „Dritten Orden“ der Dominikaner beigetreten. Als Laienmitglied der Gemeinschaft des hl. Dominikus suchte er gesellschaftliches Engagement und christliche Spiritualität zu verbinden. Die Dominikaner von San Marco stellten ihm in ihrem Kloster eine Zelle zur Verfügung, in die er sich immer wieder zu Reflexion und Gebet zurückzog. 1986 wurde sein Seligsprechungsprozess eröffnet. Das Buch zeichnet das eindrucksvolle Porträt dieser großen Persönlichkeit zwischen Mystik und Politik.


Augustin Laffay, Die Gründung der Gemeinschaft „Caritas Christi“. Zum Wirken von Juliette Molland und P. Joseph-Marie Perrin OP (DQZ Bd. 24), Herder Verlag Freiburg/Br. 2022, 272 S., gebunden, € 25,00, ISBN 978-3-451-39256-6.

Mitte des 20. Jahrhunderts suchen Laien verstärkt nach neuen Möglichkeiten, ihre Christus-Nachfolge konsequent und authentisch zu leben – und zwar jenseits der traditionellen Form des Klosters. Juliette Molland, leidenschaftlich engagiert in der Katholischen Aktion, gründet 1936 eine spirituell ausgerichtete Frauenbewegung, die sie als „säkularen Orden“ bezeichnete. Dies geschieht nicht ohne Mühen und Hindernisse, nicht nur wegen des Zweiten Weltkriegs, sondern auch aufgrund innerkirchlicher Widerstände. Mit Hilfe des jungen, blinden Dominikaners Joseph-Marie Perrin aus Marseille kann sie schließlich ihr Projekt verwirklichen. Die junge Frau und der Ordensmann legen gemeinsam mit einer Reihe begeisterter Frauen die Grundlage für eine Einrichtung, die man später „Säkularinstitut“ nennen wird. 1947 erkennt Papst Pius XII. die Gemeinschaft der „Kleinen Schwestern der hl. Katharina von Siena“ offiziell an. Inspiriert durch die mystische Begabung Juliette Mollands und den Elan der Schwestern erarbeitet P. Perrin eine tiefgründige Spiritualität der Taufe und der Nächstenliebe, die später Simone Weil und Madeleine Delbrêl sowie die Bewegung um Charles de Foucault maßgeblich beeinflussen sollte. Das Buch zeichnet die wechselvolle Geschichte um die Anfänge von ‚Caritas Christi‘ nach und würdigt Leben und Wirken der Gründungsgestalten Juliette Molland und P. Joseph-Marie Perrin OP im Kontext der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts.


Isnard W. Frank, Verstädtertes Mönchtum. Zur Sozialgestalt des Dominikanerordens, hrsg. von Klaus-Bernward Springer. Mit einem Geleitwort von Viliam Štefan Dóci (DQZ Bd. 23), St. Benno Verlag Leipzig 2021, 198 S., gebunden, € 14,95.

„Da Ausbreitung und Tätigkeit sich fast ausschließlich in den Städten vollzogen, kann man die Bettelorden als verstädterte Gestalt des abendländischen Mönchtums bezeichnen. Die den Bettelorden eigentümlichen gemeinsamen Merkmale sind davon mitbestimmt: Verzicht auf herrschaftsfördernden Besitz und Einkünfte; Seelsorge an den Laien im Zuschnitt der zeitgebundenen Bedürfnisse in Form von Unterweisung und kultisch-sakramentalen Dienstleistungen; korporative Verfassung als ortsunabhängige Personenverbände.“ (Isnard W. Frank OP)

Fachlich fundiert und dabei in allgemeinverständlicher Sprache thematisiert der Autor die sozialen und kirchlichen Kontexte dominikanischer Predigt im Mittelalter: Bettelordensarchitektur, Dominikanerinnen, pfarrähnliche Konkurrenzseelsorge, ökonomische Rahmenbedingungen, Inquisition…


Isnard W. Frank, Charisma in Verfassung. Dominikus und der Predigerorden, hrsg. von Klaus-Bernward Springer. Mit einem Geleitwort von Thomas G. Brogl (DQZ Bd. 22), St. Benno Verlag Leipzig 2021, 178 S., gebunden, € 14,95.

„Die Gründung des Predigerordens 1216 und seine Ausbreitung ist ohne den geistlichen Impuls und das Charisma des heiligen Dominikus und seiner Gefährten nicht zu denken. Doch der Idealismus der Hingabe an einen großen Gedanken war in institutionelle Formen zu übersetzen und in der religiös-kirchlichen Gesellschaft der Zeit zu verwurzeln. Die charismatische Spontaneität wurde zugunsten verfassungsmäßiger Herrschaftsausübung eingeschränkt. Wie in keinem anderen mittelalterlichen Orden wurde mit den wichtigsten Strukturen einer demokratischen Lebensordnung ernst gemacht.“ (Isnard W. Frank OP)

Der Autor berichtet fachlich fundiert und zugleich allgemeinverständlich von den Anfangszeiten der Dominikaner in Frankreich, Spanien und Italien und ermutigt damit seine Leserinnen und Leser zu eigenen zukunftsoffenen ‚Vorwärtserinnerungen‘.


Tiemo R. Peters / Peter Neuhaus, Glauben ohne Geländer. Ein Gespräch am Rande des Lebens, hrsg. von Thomas Eggensperger und Ulrich Engel. Mit einem Geleitwort und einer theologischen Recherche von Ulrich Engel sowie einem Gespräch zwischen Tiemo R. Peters und Karl Meyer (DQZ Bd. 21), St. Benno Verlag Leipzig 2019, 112 S., gebunden, € 9,95, ISBN 9783746254289.

Unwahrscheinliche glaubt und zusammen mit diesem Glauben unser Dasein und seine Zumutungen angeht und diese ‚verdammte Sehnsucht‘ nicht aufgibt, die im Suchen besteht, nicht im Finden.“ (Tiemo R. Peters OP)

Die Veröffentlichung ist ein Briefgespräch des Priesters, Ordensmanns und Lehrers Tiemo R. Peters OP mit einem seiner Schüler über brennende Fragen des Lebens, Glaubens und der Theologie. Die Zeit, die für dieses Gespräch blieb, war durch die Krankheit des Lehrers zum Tode befristet. Somit galt es, ohne Umschweife zur Sache zu reden.


Holkje van der Veer, Verlangen als Antwort. Mein Weg mit der dominikanischen Tradition. Mit einem Vorwort von Thomas Eggensperger und Ulrich Engel. Aus dem Niederländischen übersetzt von Loes Belt und Sara Böhmer (DQZ Bd. 20), St. Benno Verlag Leipzig 2016, 191 S., gebunden, € 14,95, ISBN 9783746246512.

Holkje van der Veer OP erzählt ihre persönliche Geschichte und gibt gleichzeitig Einblick in die Geschichte der Dominikanerinnen und immer wieder ermutigt sie den Leser und die Leserin durch gezielte Anregungen, die eigene Geschichte zu erzählen – ja, vielleicht sie sogar erst zu entdecken. Wer sich drauf einlässt, wird selbst Verlangen und Sehnsucht nach Lebenstiefe spüren, jenseits aller konfessionellen Grenzen. (Bernhard Thiessen, mennonitischer Pastor, Hamburg).


Diethard Zils, Trotz und Träume. Zwischen Politik und Liturgie, hrsg. und mit einem Vorwort von Frano Prcela sowie mit Nachworten von Ute Stachelhaus-Theimer, Michael Vesper und Stefan Vesper (DQZ Bd. 19), St. Benno Verlag Leipzig 2015, 316 S., gebunden, € 14,95, ISBN 9783746244822.

Der Name des Autors steht für die Generation des Aufbruchs im Gefolge des II. Vatikanischen Konzils. Vor allem im Bereich der neuen geistlichen Musik und der Suche nach einer zeitgemäßen Sprache für die Rede von Gott inspirierte er viele, besonders im Rahmen der Jugendarbeit (z.B. KSJ), auf Katholiken- und Kirchentagen. So wirkte er von Düsseldorf und Bottrop, aber auch von Rom und Brüssel aus. Seine besondere Nähe zu Ländern Mittel- und Südosteuropas (Polen, Kroatien, Lettland) machte ihn zu einem gefragten Gesprächspartner auf europäischem Parkett, auch in politischen und kulturellen Fragen.

Anlässlich des 80. Geburtstages von Diethard Zils OP sind in diesem Sammelband alle wichtigen Texte (Aufsätze, Meditationen, Gedichte, Gebete und Lieder) des Autors zusammen getragen.


Thomas Eggensperger / Ulrich Engel (Hrsg.), Dominikanische Predigt (DQZ Bd. 18), St. Benno Verlag Leipzig 2014, 266 S., gebunden, € 14,95, ISBN 9783746241883.

In der Biographie des „Jahrhunderttheologen“ (E. Gilson) Chenus bündelt sich die Geschichte der katholischen Kirche im 20. Jahrhundert wie in einem Brennglas: Die im Gespräch mit Jacques Duquesne angesprochenen Themen reichen von der neuen, geschichtlichen Lesart des Thomas von Aquin über den Dialog mit dem Marxismus und die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Industriegesellschaft bis hin zur Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ des Vaticanum II. Ohne Zweifel handelt es sich bei dem hier vorliegenden Interview um eines der eindrücklichsten Zeugnisse jüngster Theologie- und Kirchengeschichte.


Jean-Jacques Pérennès, Pierre Claverie. Dominikaner und Bischof in Algerien. Mit einem Vorwort von Timothy Radcliffe. Aus dem Französischen übersetzt von Laurentius Höhn OP und Marcel Oswald OP unter Mitarbeit von Ulrich Engel OP und Christian Babendreier (DQZ Bd. 17), St. Benno Verlag Leipzig 2014, 420 S., gebunden, € 14,95, ISBN 9783746241067.

Am 1. August 1996 fielen Pierre Claverie OP, Bischof von Oran/Algerien, und sein muslimischer Begleiter einem Attentat zum Opfer. Dies geschah zwei Monate nach dem Mord an sieben Trappistenmönchen aus Tibhirine. Jean-Jacques Pérennès OP erzählt die eindrückliche Lebensgeschichte seines Freundes und Ordensbruders.


Suzanne Noffke, Klarer Blick in dunklen Zeiten. Caterina von Siena, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Dominikanerinnen – AG OP. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Magdalena Dörtelmann OP, Angelica Kliem OP, Franziska Madl OP, Maria-Markus Przyrembel OP und Aurelia Spendel OP (DQZ Bd. 16), St. Benno Verlag Leipzig 2014, 420 S., gebunden, € 14,95, ISBN 9783746241067.

Mit ihrer Spiritualität setzte Caterina von Siena (1347-1380) – eine einfache und kaum gebildete Frau – klare Zeichen: „Wahrheit“ und „Liebe“ sind die essentiellen Bedingungen christlicher Existenz. Heute wird die Dominikanerin als Kirchenlehrerin und Patronin Europas verehrt. „Ich bin davon überzeugt, dass sich ihre eigentliche Größe, scheinbar widersprüchlich, in ihrer größten Schwachheit zeigte.“ (S. Noffke)


Jean-Marie Gueullette, Jean-Joseph Lataste. Apostel der Gefängnisse. Aus dem Französischen übersetzt von Michael Lauble, mit einem Nachwort von Jordana Schmidt OP (DQZ Bd. 15), Leipzig 2011, 381 S., gebunden, € 12,50, ISBN 9783746230078.

„Ja, sie waren schuldig, aber Gott fragt uns nicht nach dem, was wir waren, ihn geht nur an, was wir sind.“ Dieses Zitat aus einer Predigt an die Insassen eines Frauengefängnisses macht offenbar, was dem Dominikaner Jean-Joseph Lataste (1832-1869) ein Anliegen war. In seiner Tätigkeit als Seelsorger wurde ihm bewusst, dass es für die verurteilten Frauen mehr bedurfte als nur ein paar gutgemeinte Worte. Sein Leben widmete er dem Engagement für die Strafgefangenen. Zusammen mit Schwester Henri-Dominique Berthier OP gründete er die Kongregation der Dominikanerinnen von Bethanien, die sich durch ihr kontemplatives Leben und das Apostolat für sozial Benachteiligte bis zum heutigen Tag diesem Charisma verpflichtet wissen.

Rezensionen:

  • Ordenskorrespondenz 53 (2012), 120-121.
  • Ordensnachrichten 51,4 (2012), 92-94.

Guido van Damme, Dominique Pire. Friedensnobelpreisträger. Aus dem Französischen übersetzt von Marcel Oswald OP, mit einem Nachwort von Bernhard Kohl OP (DQZ Bd. 14), Leipzig 2010, 200 S., gebunden, € 12,50, ISBN 9783746229249.

2010 wäre der Friedensnobelpreisträger Pater Pire 100 Jahre alt geworden. Guido Van Damme, der mit ihm eng befreundet war, beschreibt ihn in dieser sehr lebendigen Biografie als einen »wirklichen Helden« und »Abenteurer« voller Humor und Großzügigkeit. Er gründete Hilfsorgani­sationen, »Europadörfer« für Flüchtlinge und »Friedensinseln« in Pakistan und Indien. Zusammen mit Indira Gandhi und Albert Schweitzer enga­gierte er sich für den Frieden in der Welt. Eine spannende, bereichernde Lektüre.

Rezensionen:

  • ProvinzZeitung 12/2009, 16.

Johannes Weise (Hrsg.), Jeder ist ein Wort Gottes für den anderen. Grundlagentexte der Dominikanischen Laiengemeinschaften (DQZ Bd. 13), Leipzig 2009, 343 S., gebunden, € 12,50. ISBN 9783746227641.

Eines der großen Anliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils war es, die Laien in der Kirche ernster zu nehmen. So gibt es im Dominikanerorden Ge­meinschaften von Laien, die sich – inspiriert vom Geist des hl. ­Dominikus – am Verkündigungsapostolat des Ordens beteiligen. Dieses Buch bietet eine reiche Sammlung von Quellen und Texte über die Tradition und ge­gen­wärtigen Engagements der dominikanischen Laiengemeinschaft in aller Welt. Vorgestellt werden Passagen aus der Verfassung des Ordens, Briefe und Kongressergebnisse – vieles liegt jetzt zum ersten Mal auf Deutsch vor.

Rezensionen:

  • ProvinzZeitung 12/2009, 16.

Ulrich Schulte (Hrsg.), P. Titus Horten OP. Ein Ordensmann im Dritten Reich (DQZ Bd. 12), Leipzig 2008, 184 S., gebunden, € 12,50, ISBN 3746224190.

Titus Horten (1882-1936), Dominikaner in Südoldenburg, wurde ein Opfer der nationalsozialistischen Willkürpolitik gegen die katholische Kirche. Im Zuge der sogenannten „Devisenprozesse“ kam er in Haft, wo er auch starb. Sehr schnell setzte eine Verehrung seiner Person ein, die 1948 mit dem Beginn des Seligsprechungsprozesses in Münster offiziell wurde. Die hier vorliegende Quellensammlung macht deutlich: Es war besonders seine warmherzige Persönlichkeit, verbunden mit tiefer Frömmigkeit, die P. Titus zu einem eindrucksvollen Beispiel authentischen Ordenslebens machte.

Rezensionen:

  • Ordenskorrespondenz 50 (2009), 489-491.
  • Anámnesis 20 (2010), 176.

Paul Murray, Den Wein der Freude trinken. Wege dominikanischer Spiritualität. Mit einem Vorwort von Timothy Radcliffe OP. Aus dem Englischen übersetzt von Horst Wieshuber (DQZ Bd. 11), Leipzig 2007, 177 S., gebunden, € 12,50, ISBN 3746223285.

In diesem Buch beleuchtet Paul Murray OP Wege zur dominikanischen Spiritualität. Es geht darum, in Gott und für andere lebendig zu sein. Schon bei den ersten Predigerbrüdern und -schwestern tritt das Weintrinken als eine Schlüsselmetapher zutage. Sie weist auf die überschwängliche und ekstatische Qualität unserer Beziehungen mit Gott hin. Wir geraten außer uns und werden selbstvergessen und glücklich. Das ist heute dringend notwendig in einer Kirche, die dazu neigt, bedrückt und pessimistisch zu sein. Die englische Originalausgabe wurde von der Katholischen Wochenzeitung „The Tablet“ zum Buch des Jahres gewählt.


Thomas Eggensperger / Ulrich Engel (Hrsg.), „Mutig in die Zukunft!“ Dominikanische Beiträge zum Vaticanum II (DQZ Bd. 10), Leipzig 2007, 276 S., gebunden, € 12,50, ISBN 3746222851

Bedeutende Theologen aus dem Dominikanerorden hatten Anteil am Erfolg des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65): Marie-Dominique Chenu OP, Louis Joseph Lebret OP, Mannes Dominikus Koster OP, Henri-Marie Féret OP, Yves Congar OP, Edward Schillebeeck OP und Jean-Marie Roger Tillard OP. Mit den hier versammelten Porträts liegt erstmals eine geschichtlich, theologisch und spirituell fundierte Gesamtdarstellung der dominikanischen Konzilsbeiträge vor. Dabei ist allen Autoren die Überzeugung Congars zu eigen: „Das Konzil ist kein Abschluss, sondern eine Etappe.“

Rezensionen:

  • Anámnesis 20 (2010), 176.
  • Laval Théologique et Philosophique 67,3 (2011), 335-336.

Die Dominikaner – der Orden der Prediger. Ein Film von Wilfried Köpke, Leipzig 2005 (DQZ Bd. 9). DVD (ISBN 3746219663) oder VHS-Video (ISBN 3746219671), 27 Min. Laufzeit, € 4,50 (Sonderpreis).

Seit fast 800 Jahren leben die Dominikaner ihre Berufung als “Predigerbrüder”. Der Film bietet einen Einblick in das heutige Leben und Arbeiten der Brüder der norddeutschen Provinz “Teutonia”. Wesentlich für die Lebensform dieses Ordens ist die Verbindung von Kontemplation und Aktion in Gebet, Studium, Gemeinschaftsleben und im apostolischen Wirken. Der Autor des Films, Wilfried Köpke, lässt Brüder unterschiedlicher Generationen zu Wort kommen, die verdeutlichen, dass dieser besondere Weg der Nachfolge Christi nichts an Aktualität eingebüßt hat.

Rezensionen:

  • Anámnesis 20 (2010), 176.

Suzanne Eck, Gott in uns. Hinführung zu Johannes Tauler. Aus dem Französischen übersetzt von Viktor Hofstetter unter Mithilfe von Hildegard Christoffels (DQZ Bd. 8), Leipzig 2006, 173 S., gebunden, € 12,50, ISBN 3746221366.

Während meiner ersten Klosterjahre lasen wir im Refektorium öfter Taulers Predigten. Eine ältere Schwester machte sich bei diesen Gelegenheiten Notizen in einem alten Heft. Ich durfte sie lesen. Unter anderem stand darin: ‘Ich bin nicht’ (‘non sum’), sagte Johannes Tauler jenen, die ihn befragten. Durch diesen Satz hat mich meine stets ernsthafte und würdige Mitschwester überzeugt: Dies ist der wahre Weg! Später suchte ich bei Tauler immer dann Hilfe, wenn sich meine Bestrebungen im Gemeinschafts- oder Gebetsleben zu verstricken drohten. Oft wies er mir den Weg zu einer guten Lösung. (Suzanne Eck OP)


Ingrid Craemer-Ruegenberg, Albertus Magnus. Völlig überarbeitete, aktualisierte und mit Anmerkungen versehene Neuauflage der Originalausgabe, hrsg. von Henryk Anzulewicz (DQZ Bd. 7), Leipzig 2005, 228 S., gebunden, € 12,50, ISBN 3746218276.

Der Dominikaner und Bischof Albert von Lautingen ist der einzige Wissenschaftler und Philosoph, dem die Nachwelt den Beinamen „der Große“ gegeben hat. Seine Epoche machende Leistung – die Kommentierung der damals bekannten Schriften Aristoteles – erschloss dem christlichen Abendland die bis dahin nahezu unbekannte Welt der spätantiken, arabischen und jüdischen Wissenschaft, die sich weitgehend in Auseinandersetzung mit Aristoteles entwickelt hatte. Ingrid Craemer-Ruegenberg gibt eine allgemeinverständliche Einführung in Leben, Werk und Wirkung Alberts vor dem Hintergrund der geistigen Situation im Europa des 13. Jahrhunderts.

Rezensionen:

  • Anámnesis 20 (2010), 176.

Paulus Engelhardt, Thomas von Aquin. Wegweisungen in sein Werk. Mit einem Geleitwort von Otto Hermann Pesch, hrsg. von Ulrich Engel (DQZ Bd. 6), Leipzig 2005, 291 S., gebunden, € 12,50, ISBN 3746218101.

Nie, dafür legen die Beiträge dieses Buches Zeugnis ab, geht es bei der Thomas-Forschung von Paulus Engelhardt um staubige Stubengelehrsamkeit. Vielmehr immer um das Glauben-Können und, erst einmal, Fragen-Können des heutigen Menschen, zu dessen Gunsten Thomas als Zeuge und Helfer aufgerufen wird. (Otto Hermann Pesch)


Suzanne Eck, „Werft euch in Gott“. Einführung zu Meister Eckhart. Mit einem Geleitwort von Timothy Radcliffe. Aus dem Französischen übersetzt von Alexandre Meichler, überarbeitet von Viktor Hofstetter unter Mithilfe von Hildegard Christoffels (DQZ Bd. 5), Leipzig 2004, 197 S., gebunden, € 12,50, ISBN 3746217644.

Suzanne Eck lädt ein, bei Meister Eckhart vor allem die Stimme des Christen und Predigerbruders (Dominikaners) zu hören, der von seiner Leidenschaft für Gott spricht. Sie hört hin und betrachtet die Predigten ihres Mitbruders im Glauben und aus dem Blickpunkt des dominikanischen Lebens. (Timothy Radcliffe OP)


William A. Hinnebusch, Kleine Geschichte des Dominikanerordens. Mit einem Geleitwort von Guy Bedouelle OP. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Christophe Holzer und Winfried Locher (DQZ Bd. 4), Leipzig 2004, 281 S., gebunden, € 4,50, ISBN 3746216885.

Einen Orden wie der der Dominikaner (Predigerbrüder) lebt, im Guten wie im Schlechten, von einer Tradition. Seine Identität bildet sich durch die Kenntnis einer historischen Kontinuität und durch eine Reihe von Erneuerungen, in deren Zentrum grundlegende Werte stehen. Es ist durchaus von Bedeutung, dass diese Aufbrüche von Heiligen oder von außergewöhnlichen Menschen bewerkstelligt wurden – denn ich glaube an die großen Altvorderen –, aber darüber darf man doch nicht die „gewaltige Wolke von Zeugen“ vergessen, von Sündern, Beschränkten, Treuen und Untreuen, von „tönernen Gefäßen“, die an die Kraft und an die Gnade des Wortes geglaubt haben, das Christus und in der Zeit zu verkündigen gebietet. Dieses Buch zeichnet in aller Kürze ihre Geschichte nach. (Guy Bedouelle OP)


Jordan von Sachsen, Von den Anfängen des Predigerordens, hrsg. von Wolfram Hoyer (DQZ Bd. 3), Leipzig 2002, 2. Aufl. 2003, 335 S., gebunden, € 4,50, ISBN 3746215749.

Jordan von Sachsen, zweiter Ordensmeister der Dominikaner, schrieb als erster die Gründungsgeschichte seiner Gemeinschaft auf: Sein „Büchlein über die Anfänge des Predigerordens“ („Libellus“) ist damit die älteste und wichtigste Quelle über Leben und Werk des Stifters Dominikus. Jordans Briefe an die Dominikanerin Diana von Andalò und die Nonnen des Klosters St. Agnes in Bologna charakterisieren ihren Verfasser als einen Seelsorger, der nicht nur aus der eigenen Lebenserfahrung, sondern auch aus der Heiligen Schrift schöpfte. Unter Jordan verbreitete sich der Orden über ganz Europa, unter ihm konsolidierte sich die Verfassung der Dominikaner. Erst die „Konstitutionen“ halfen, Charisma und Idee des Dominikus in eine demokratische Form zu gießen und so den Predigerorden über nunmehr fast 800 Jahre zu erhalten.


Timothy Radcliffe, Gemeinschaft im Dialog. Ermutigung zum Ordensleben. Mit einem Geleitwort von Peter-Hans Kolvenvach SJ, hrsg. von Thomas Eggensperger und Ulrich Engel (DQZ Bd. 2), Leipzig 2001, 325 S., gebunden [vergriffen], ISBN 3746214505.

Timothy Radcliffe OP, von 1992 bis 2001 Ordensmeister der Dominikaner, zeigt sich in seinen Texten als ein zugleich weltoffener wie spiritueller Christ. Seine Briefe an die Schwestern und Brüder des Predigerordens, die versammelten Ansprachen und Reflexionen umkreisen allesamt die Themen „Gemeinschaft und Dialog“. Mit seinen Ausführungen – etwa über die „Autorität in einem multikulturellen Europa“, über „Jurassic Park und das letzte Abendmahl“ oder über die „Freiheit der Theologie“ – hat Timothy Radcliffe international Aufmerksamkeit erregt.


Ulrich Engel (Hrsg.), Dominikanische Spiritualität (DQZ Bd. 1), Leipzig 2000, 2. Aufl. 2001, 181 S., gebunden, € 12,70, ISBN 3746213584.

„Die dominikanische Spiritualität ist gültig als besondere Modalität des kirchlichen Auftrags ‘Jesus nachzufolgen’, vor allem – für uns – in den Fußspuren und im Geist des Dominikus, wie dieser in den besten Momenten der Ordensgeschichte immer wieder viele inspiriert und orientiert hat.“ (Edward Schillebeeckx OP) Mit Beiträgen von Guy Bedouelle OP, Frei Betto OP, Marie-Dominique Chenu OP, Yves Congar OP, Ulrich Engel OP, Raphaela Gasser OP, Meinolf Lohrum OP, Felicísimo Martínez Diez OP, Franz Müller OP, Edward Schillebeeckx OP und Simon Tugwell OP.