Macht in der Kirche und neue pastorale Ansätze (1/2022)

 

Abbildung: Regnum/Patris Verlag Vallendar

[01.04.2022] "Regnum" ist eine wissenschaftliche Zeitschrift, in der das Gespräch der Schönstatt-Bewegung mit anderen gesellschaftlichen und kirchlichen Gruppierungen gepflegt wird und Beträge zu aktuellen Diskussionen dokumentiert werden; sie erscheint vier Mal im Jahr.

In der jüngsten Ausgabe (56. Jahrgang 2022, Heft 1) veröffentlichten gleich drei Mitarbeiter des Institut M.-Dominique Chenu Berlin Beiträge zum Themenbereich Macht in der Kirche und zu neuen Pastoralansätzen für nachchristliche Zeiten. 

Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP, M.A., beleuchtet in seinem Artikel die kirchlich höchst ambivalente Machtfrage von Thomas von Aquin und dessen Klugheitstraktat her. Prof. Dr. Ulrich Engel OP mahnt die Kirche und ihre Verantwortungsträger*innen an, auf Veränderungen in Gesellschaft und Kirche zu reagieren, um von dort aus neue pastoraltheologische Impulse zu setzen. Felix Geyer ISch, Dipl.-Theol., untersucht die Begriffe Macht, Vulnerabilität und Autorität und eruiert Konsequenzen für einen angemessenen Umgang mit Macht.

Die Regnum-Ausgabe kann zum Preis von € 7,50 direkt beim Patris Verlag, Vallendar, bestellt werden.  

 

Bibliographie: 

Thomas Eggensperger, "Klugheit" im Umgang mit Macht. Wie Thomas von Aquin in der Machtfrage helfen kann, in: Regnum 56,1 (2022), 20-33.

Ulrich Engel, Auf Veränderungen in Gesellschaft und Kirche reagieren. Theologische Impulse für eine zukunftsfähige Seelsorge, in: Regnum 56,1 (2022), 34-39.

Felix Geyer, Macht, Vulnerabilität und Autorität. Begriffsklärungen und Konsequenzen für einen angemessenen Umgang mit Macht, in: Regnum 56,1 (2022), 6-19. 

 

 

Website der Zeitschriften im Patris Verlag >>

 

 

 

 

 

 

Giorgio La Pira: Politiker und Laiendominikaner in Florenz 

 

Abb.: Verlag Herder

[15.04.2022] Giorgio La Pira (1904–1977) zählte zu den prägenden Gestalten der Partei „Democrazia Cristiana“. Öffentlich kritisierte er Mussolinis Faschismus. Im Italien der Nachkriegszeit engagierte sich der Jurist für Menschenrechte, suchte den Dialog mit Kommunisten und unterstützte Friedensinitiativen in Korea, im Nahen Osten und in Vietnam. Bekannt wurde er vor allem als langjähriger Bürgermeister von Florenz. In der Linie des Sozialkatholizismus setzte er sich für die Arbeiterschaft der Stadt ein und ließ leerstehende Villen beschlagnahmen. In der Bevölkerung war der Politiker außerordentlich beliebt. Man nannte ihn einen „politischen Mystiker“.

Bereits 1952 war La Pira dem „Dritten Orden“ der Dominikaner beigetreten. Als Laienmitglied der Gemeinschaft des hl. Dominikus suchte er gesellschaftliches Engagement und christliche Spiritualität zu verbinden. Die Dominikaner von San Marco stellten ihm in ihrem Kloster eine Zelle zur Verfügung, in die er sich immer wieder zu Reflexion und Gebet zurückzog. 1986 wurde sein Seligsprechungsprozess eröffnet. Das Buch zeichnet das eindrucksvolle Porträt dieser großen Persönlichkeit zwischen Mystik und Politik.

Die beiden Reihenherausgeber Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP, M.A. und Prof. Dr. Ulrich Engel OP (beide: Institut M.-Dominique Chenu Berlin / Campus für Theologie und Spiritualität Berlin) steuern ein etwas längeres Vorwort zum Buch bei: "Giorgio La Pira – Bürgermeister und Dominikaner: Ein historischer Überblick zur Einführung" (S. 13–27).

Die Reihe „Dominikanische Quellen und Zeugnisse“ startete im Jahr 2000 im Leipziger St. Benno Verlag und wechselte mit Bd. 24 in den Verlag Herder, Freiburg/Br. Die Kollektion stellt historisch bedeutsame (Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Katharina v. Siena, Meister Eckhart u.a.) wie auch relevante zeitgenössische Persönlichkeiten des Predigerordens vor (Pierre Claverie, Dominique Pire u.a.). Die Bücher erschließen das zentrale Themenfeld dominikanischer Spiritualität und Mystik aus historischer, aber auch in systematisch theologischer Perspektive.

 

Bibliographie: Alessandro Cortesi / Marco Pietro Giovannoni / Pietro Domenico Giovannoni, Giorgio La Pira. Evangelium und politisches Engagement. Aus dem Italienischen von Gabriele Stein (Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 25), Verlag Herder Freiburg/Br. 2022, 320 S., € 28,00, ISBN 978-3-451-39251-1.

 

 

Leseprobe aus dem Buch >>

 

Zur Bestellmöglichkeit auf der Website des Herder Verlags >>

 

Weitere Informationen zur DQZ-Reihe insgesamt >>

 

 

 

 

 

 

1/2022: "Maß und Mitte. Zwischen den Rändern"

 

Abbildung: www.wort-und-antwort.de

[15.03.2022] Ist die Welt eine  "ohne Maß" (so der Philosoph Ralf Konersmann), oder lässt sich bei genauem Hinsehen doch so etwas wie ihre Mitte finden? Die neueste Ausgabe von „Wort und Antwort“ versucht zu differenzieren.

Der Sozialethiker Inocent-Mária V. Szanisló OP geht in seinem Beitrag ein auf die Tugend des Maßhaltens. Die temperantia meint zum einen, aus verschiedenen Teilen ein geordnetes Ganzes zu fügen, zum anderen aber hat es auch mit sich Zügeln zu tun (temperare). Auf dieser Grundlage setzt der Moraltheologe Rudolf B. Hein O.Praem. diesen Ansatz fort und geht – im Geiste von Platon, Aristoteles und des Thomas von Aquin – auf die konzeptuelle Maßlosigkeit des Maßhaltens ein. Es ist für ihn evident, dass Maßhalten weder allein Konsum- oder Nachhaltigkeitsstrategie noch ein sozialgeschichtlich vermitteltes Instrument der Triebunterdrückung ist. Existenzielle und psychologische Anmerkungen zum Maßhalten liefert der Moraltheologe und Sozial- und Verhaltenswissenschaftler Jochen Sautermeister, weil es prinzipiell eine Sehnsucht nach einem stimmigen Leben gibt. Maßhalten ist für ihn wesentlich für ethische Authentizität und personale Integrität und wird somit zur Grundlage für ein gutes, sinnvolles und erfülltes Leben. Sehr praktisch geht der Europaparlamentarier Damian Boeselager auf die Mitte ein: In der aktuellen Depolitisierung rät er dazu, sich wieder politisch zu engagieren und dabei möglichst in der Mitte zu bleiben, ohne in Extreme abzuschweifen. Er verweist hier auf die proeuropäische Partei „Volt“. Maß und Mitte in der chinesischen Geistesgeschichte beschreibt der Sinologe Heinrich Geiger, indem er auf den rationalen Geist des Konfuzianismus verweist – Mitte ist Harmonie.

Der Theologe Lucas L. Wieshuber OP geht auf den Dominikaner-Mystiker Luis de Granada (+1588) ein und skizziert den im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannten Denker als Mensch des Maßes und der Mäßigung. Der Theologe Anselm Grün OSB bietet eine Relecture des Buches „Wesen und Wandel der Tugenden“ von Otto F. Bollnow. Grüns spirituelles Konzept ist geprägt von Bollnow, sodass seine Interpretation von besonderem Belang ist. (Auszug aus dem Editorial des Heftes 1/2022)

 

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