Thomas Eggensperger OP: Festvortrag zur Zukunft des Ordenslebens
 
 

[10.04.2016] Unter Beteiligung des nordrhein-westfälischen Landesministers für Wirtschaft und Energie, Herrn Garrelt Duin, wurde am 8. April 2016 das neue  Tourist-Informationszentrums der Klosterregion in der Abtei Marienmünster eingeweiht. Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP, M.A. (Institut M.-Dominique Chenu Berlin / Philosophisch-Theologische Hochschule Münster) war als Festredner geladen. In seinem viel beachteten Vortrag fragte er, ob Klöster klassische Innovationslabore oder doch eher Auslaufmodelle seien. Während der anschließenden Führungen zum Besucherzentrum und zum wunderschön angelegten Abteigarten, konnten sich die Besucher einen persönlichen Eindruck verschaffen.

 

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Ekklesiologische Bedeutung neutestamentlicher Jünger*innenschaft
 
 

[20.03.2016] Auf Einladung des Studentats der Süddeutsch-Österreichischen Dominikanerprovinz vom hl. Albert gab Prof. Dr. Ulrich Engel OP (Institut M.-Dominique Chenu Berlin / Philosophisch-Theologische Hochschule Münster) am 18. März 2016 im Wiener Konvent ein theologisches Tagesseminar zum Thema „Jüngerschaft“. Ausgehend von den drei zentralen jesuanischen Vergemeinschaftungsformen Amt, Jünger*innenschaft und Volk (Gottes) (vgl. z.B. LK 6,12-20a) zeigte Engel, dass und warum das Thema Jünger*innenschaft heute ekklesiologisch kaum noch eine Rolle spielt. Hierfür mitverantwortlich sind nicht zuletzt die heftigen Auseinandersetzungen um die konzeptionelle Anlage der Kirchenkonstitution „Lumen gentium“ des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zwischen den beiden Polen Volk und Amt ist nach/konziliar die kirchliche Lebensform der Jünger*innenschaft aufgerieben worden. Systematisch-theologisch gesehen ist nach Engel hier der entscheidende Grund für die nach 1968 manifest gewordene strukturelle Krise des Ordenslebens zu suchen. Im postmodernen Kontext, so Engels Vorschlag, ist nicht nur die biblische Gestalt der Jünger*innenexistenz zu rekonstruieren; vielmehr noch gilt es, die im Neuen Testament auch anzutreffenden Hybridformen „uneigentlicher“ Jünger*innenschaft in Erinnerung zu rufen – Neugierige“ wie Nikodemus (Joh 3,1f.); Anhänger“ wie Josef von Arimathäa, „der im geheimen ein Jünger ist“ (Joh 19,38); „befreundete Familien“ wie Lazarus und seine Schwestern Maria und Martha (Joh 11,1-45); „Menschen, die zweitweise mit Jesus ziehen“ wie Bartimäus (Mk 10,52); ortsfeste Sympathisant*innen (alle Zitate: Gerhard Lohfink, Braucht Gott die Kirche? Zur Theologie des Volkes Gottes, Freiburg/Br. 1998, S. 205-216) – und ekklesiologisch bzw. ordenstheologisch zu rezipieren. Denn diese hybriden Nachfolgegestalten entsprechen vielleicht am ehesten dem posttraditionalen, spätmodernen gemeinschaftlichen Lebensgefühl...

 

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Berlin: Fachtagung in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz
 

[16.03.3016] In Kooperation mit dem Bereich Pastoral des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz (Dr. Ralf Poirell, Dr. Regina Börschel) luden die Philosophisch-Theologische Hochschule der Kapuziner in Münster – PTH (Prof. Dr. Thomas Dienberg OFMCap M.A.) und das Institut M.-Dominique Chenu der Dominikaner in Berlin – IMDC (Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP M.A., Prof. Dr. Ulrich Engel OP, Bernhard Kohl, Dipl.-Theol.) am 9./10. März 2016 in Berlin zu einer Fachtagung zum Thema „Neue Gemeinschaftsformen im urbanen Raum. Barcamps, Guerillagärten & Tauschläden als innovative Lern- und Lebensorte des Glaubens?“ ein. Angesprochen waren Mitglieder und Berater*innen der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, der AG „Katechese und Mission“ derselben Kommission, Seelsorgeamtsleiter*innen, Vertreter*innen der Orden sowie Fachtheolog*innen. Die Veranstaltung war Teil des von PTH und IMDC gemeinsam getragenen Forschungsprojekts „Gemeinschaft und Individualisierung. Was hält Gesellschaft und Kirche zusammen?“ (2014-2016).

Im Mittelpunkt der Fachtagung standen Fragen nach den notwendigen Grundlagen des (scheinbar zunehmend schwieriger werdenden) Zusammenlebens in Gesellschaft und Kirche: Wie funktioniert Gemeinschaftsbildung in der (digitalen) Moderne? Wie gelingen Pastoral und Community-Building im urbanen Raum? Welche Phänomene der Gemeinschaftsbildung lassen sich in Großstädten beobachten und wie können sie bewertet werden? Wie verlaufen Individualisierung und Gemeinschaftssuche gegenstrebig und/oder komplementär, z.B. im Rahmen der Bildung von Allgemeingütern („Commons“)?

Kirchlichen Verantwortungsträger*innen stehen vor der Aufgabe, die soziologisch beobachtbaren Entwicklungen ekklesiologisch und pastoralpraktisch zu reflektieren: Wie ist Gemeindebildung im urbanen, post/säkularen Kontext biblisch und dogmatisch zu denken? Welche Räume und/oder Orte können als geeignet für neue Formen kirchlicher Vergemeinschaftung identifiziert werden? Wird die Neuorganisation der pastoralen Räume den aktuellen/zukünftig absehbaren gesellschaftlichen Entwicklungen zwischen Community-Building und weiter fortschreitender Individualisierung und Privatisierung gerecht?

Die Tagung in den Räumen der Katholischen Akademie gliedert sich in vier Blöcke:

1. Den Auftakt machte ein abendliches „Kamingespräch“ mit dem stellvertretenden Ressortleiter „Feuilleton“ der Wochenzeitung DIE ZEIT, Dr. Hanno Rauterberg (Hamburg). In seinem viel beachteten Essay „Wir sind die Stadt! Urbanes Leben in der Digitalmoderne“ (Suhrkamp Verlag Berlin 2013) zeigt er viele Beispiele neuer Initiativen gemeinschaftlichen Handelns in groß- und megastädtischen Kontexten auf: Barcamps, Guerillagärten, Tauschläden... Hieran knüpfte er ein seinem kurzweiligen Berliner Impuls an.

2. Für ein weiteres Impulsreferat konnte die an der Universität Wien lehrende Soziologin Univ.-Prof.in Dr. Michaela Pfadenhauer gewonnen werden. In ihrem Beitrag zeigt sie die Funktionsweisen posttraditionaler Vergemeinschaftungsformen auf. Vor allem die Verschiebung der Deutungs- und Entscheidungshoheit von der Institution hin zum Individuum wie auch die zumeist zeitliche Begrrenztheit der Engagements zeichne  heutige kommunitäre Engagements aus.

3. Der an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster und am Institut M.-Dominique Chenu Berlin tätige Fundamentaltheologe Prof. P. Dr. Ulrich Engel OP stellte in einem Vortrag biblische und systematisch-theologische Skizzen zu einem kenotisch gegründeten Kirche-Sein zur Diskussion. Vor allem suchte er die biblisch auch anzutreffende Hybridform einer „uneigentlichen Jünger*innenschaft“ (auf Zeit, aus Entfernung, nur nachts…) für eine post/modern-zukunftsfähige Ekklesiologie fruchtbar zu machen.

4. Die letzte Arbeitseinheit schließlich stellte das posttraditionale Gemeindemodell „ZEITFENSTER“ aus Aachen vor. Zwei Mitglieder der Gemeinde, Ursula Hahmann (Webdesignerin) und Jürgen Maubach (Pastoralreferent) berichteten anschaulich von den innovativ-kreativen Aktivitäten und den dahinter stehenden pastoralen Beweggründen, ein „Forum für Suchende“ zu gründen, die in den bestehenden kirchlichen Strukturen „keine Heimat gefunden haben“ – kurz: eine Gemeinde fürmoderne Erwachsene mit und ohne Kinder in der Aachener City“.

Eine Dokumentation der Tagung wird zurzeit erarbeitet.

 

 Deutsche Bischofskonferenz (DBK) >>

 Philosophisch-Theologische Hochschule Münster >>

 DIE ZEIT - Dr. Hanno Rauterberg >>

 Universität Wien - Univ.-Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer >>

 ZEITFENSTER Aachen >> 

 

 

 

 

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