Dominikaner fordert gemeinsame Erklärung von Papst und Schiiten-Führern
Abb.: Domradio
[14.06.2020] Nach dem Dokument von Abu Dhabi (Foto: Unterzeichnung des Dokuments am 4. Februar 2019) fordert der Dominikaner Dr. Dennis Halft OP (Trier / Berlin) in einem Interview mit Katholisch.de auch eine gemeinsame Erklärung von Papst und Schiiten-Führern. Manche Ansichten würden Christen und Muslime teilen, andere tolerieren, wieder andere müssten sie zurückweisen. Trotzdem müsse man einander verstehen, so Halft. Der zentrale Unterschied bei Christen und Muslimen macht sich bei der Person Jesu bemerkbar, Doch es gebe auch einiges, das beide Religionen vereint.
Dr. phil. Dennis Halft OP (38) ist Islamwissenschaftler und katholischer Theologe. Er leitet den neu eingerichteten Lehrstuhl für Abrahamitische Religionen mit Schwerpunkt Islam und interreligiöser Dialog an der Theologischen Fakultät Trier und ist Senior Research Fellow des von seinem Orden getragenen Forschungszentrums "Institut M.-Dominique Chenu" in Berlin.
Das Interview führte Gabriele Höfling.
Frage: Herr Halft, glauben Christen und Muslime an den gleichen Gott?
Halft: Sie stellen die schwierigste Frage gleich zu Beginn. Um ehrlich zu sein: Sich im interreligiösen Dialog an dieser Frage aufzuhängen, ist nicht sehr hilfreich. Man müsste zurückfragen, was mit dem "gleichen Gott" gemeint ist. Einerseits glauben alle monotheistischen Religionen an den "einen Gott". Andererseits unterscheiden sie sich aber in den konkreten Gottesvorstellungen und Gottesbildern. Um Ihre Frage zu beantworten, müsste man also ganz genau hinschauen, welche Übereinstimmungen es gibt und welche Unterschiede.
Frage: Dann fangen wir vielleicht mit dem zentralen Unterschied an…
Halft: Das ist sicher die Person Jesu. Aus christlicher Perspektive ist der Glaube an Jesus Christus als dem menschgewordenen und auferstandenen Sohn Gottes wesentlich. Im Gottessohn vereinen sich Göttlichkeit und Menschlichkeit in einer Person. Für Muslime ist Jesus dagegen zwar ein wichtiger, aber doch nur ein Prophet unter vielen. Das ist für Christen nicht annehmbar, während Muslime andersherum bei unserem Christusverständnis Schwierigkeiten haben.
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