[15.02.2023] Es ist unübersehbar: Für viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen ist die alte Unterscheidung zwischen „religiös“ und „säkular“ bedeutungslos geworden. „Der Himmel ist nicht verschwunden“, so bringt es der Historiker Thomas Großbölting auf den Punkt, „wohl aber für immer mehr Menschen wie auch für immer größere gesellschaftliche Zusammenhänge verloren gegangen“ (Der verlorene Himmel. Glaube in Deutschland seit 1945, Göttingen 2013, S. 12). Zugleich jedoch sind im urbanen Kontext Berlins unzählige Menschen auf ihre je eigene Weise spirituell unterwegs. Die erste Ringvorlesung, mit der sich der neu gegründete „Campus für Theologie und Spiritualität Berlin“ (CTS Berlin) im Wintersemester 2022/23 der Öffentlichkeit vorstellt, thematisiert nicht bloß diesen Verlust, sondern erkundet im Rückgriff auf die vielfältigen spiritualitäts- und ordenstheologischen Traditionsbestände auch neue Gestalten einer christlichen Praxis, die in Zukunft „vielleicht ganz unreligiös“ (Dietrich Bonhoeffer) sein wird. Die am CTS Berlin Lehrenden und Kolleg*innen aus anderen Hochschulen setzen sich an insgesamt zehn Abenden mit der Frage auseinander, „wie Glauben in der säkularen Gesellschaft geht“ (Erzbischof Dr. Heiner Koch, Tagesspiegel v. 29.3.2019).
Am 31. Januar 2023 konnte Prof. Dr. Ulrich Engel OP (Institut M.-Dominique Chenu Berlin) den WiSe-Vorlesungszyklus beschließen. Unter dem Titel" Andersorte in Berlin" lud Engel zu einem virtuellen Stadtspaziergang ein. Ausgehend von Walter Benjamins Figur des Flaneuers und die topologische Wende in der Philosophie aufgreifend (Paul Post, Michel Foucault) thematisierte er vier spiritualitätstheologisch produktive Orte in der Mitte der Hauptstadt. Neben der Turrell-Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof waren dies die Ibn Rhushd - Goethe Moschee in Moabit, der Raum der Stille im Brandenburger Tor sowie eine künstlerische Gehwegverschiebung auf der Auguststraße. Alle vier interpretierte Engel als "Überschreitung", mit denen die gewohnte Ordnung unterbrochen und zugunsten einer transzendenten Wirklichkeitsdimension erweitert wird.
Die Ringvorlesung war eine Kooperationsveranstaltung mit der Guardini Stiftung. Alle Vorlesungen sind als Videoaufzeichnung online abrufbar.
Ab dem 18. April 2023 startet die nächste Ringvorlesung des CTS Berlin. Das Thema im Sommersemester 2023 lautet: "Das Bewusstsein wachhalten von dem, was fehlt". Die Vorträge mit Diskussion finden wieder jeweils am Dienstag, 18:30 – 20:00 Uhr, in der Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, 10963 Berlin, statt.
Infos zur kommenden Ringvorlesung des CTS Berlin (Sommersemester 2023) >>
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