Ulrich Engel OP leitet Workshop zu M. Foucaults "Pastoralmacht"
Abb.: Thomas Morus Akademie, Bensberg
[10.12.2019] Das Thema Macht ist virulent und elektrisiert viele gerade auch im kirchlichen Umfeld. Das hat seine Gründe. Kirche und Macht haben seit der konstantinischen Zeit eine besondere Affinität. Macht ist in der DNA von Kirche bis heute verankert, auch mit ihren dunklen Seiten, die der Missbrauchsskandal und die hierdurch ausgelöste Diskussion ans Tageslicht gebracht hat. Macht auszuüben speist sich aus der Asymmetrie im Zugang und der Verfügbarkeit von Machtmitteln. Das ist per se weder gut noch schlecht. Entscheidend ist, wie diese Mittel eingesetzt werden.
Die Ausübung von Macht wird destruktiv, wenn Machtasymmetrie verschleiert wird, wenn Machtverhältnisse intransparent sind, einem rationalen Diskurs entzogen und immunisiert werden, wenn Machtausübung dazu dient, die eigene Verletztheit und Verletzlichkeit zu kompensieren. Machtausübung wird in besonderer Weise destruktiv, wenn die Kommunikationspartner das Feld nicht ohne Schaden verlassen können, weil sie klein, bedürftig oder in irgendeiner Form abhängig sind oder gehalten werden.
Umgekehrt wird Macht in sozialen Beziehungen und organisatorischen Zusammenhängen konstruktiv ausgeübt, wenn es um das Wohl des Ganzen und der Beteiligten geht. Konstruktive Machtausübung zielt immer auf Emanzipation und Empowerment.
Am 4./5. Dezember 2019 fand im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg der 6. Strategiekongress statt. Der Kongress, veranstaltet von kairos Coaching-Consulting-Training, Thomas Morus Akademie, Bistum Trier und IPOS, versammelte mehr als 180 Teilnehmer*innen. Er stand unter dem Motto „Macht“ und zeigte sich personell, inhaltlich, methodisch und ästhetisch sehr vielfältig.
Prof. Dr. Ulrich Engel OP (Institut M.-Dominique Chenu Berlin / Philosophisch-Theologische Hochschule Münster) leitete am 2 . Kongresstag einen Workshop zum Thema „‚Pastoralmacht‘. Wie Kirche auf Lebensführung und Seelen von Menschen Einfluss nimmt“. Dazu rekurrierte er auf den französischen Philosophen Michel Foucault († 1984), der Zeit seines Lebens Phänomene der Macht untersucht hat. Eine besondere Machtform ist die „Pastoralmacht“. Im Typus des Hirten (= Pastor) kennen auch die christlichen Kirchen diese Machtgestalt – mehr noch: sie haben sie sogar erfunden! Pastoralmacht schillert zwischen Fürsorge und Kontrolle. In Engels Workshop war Kreativität gefragt: Nach einer kurzen theoretischen Einführung diskutierten die Teilnehmer*innen u.a. die Frage, was von Foucaults Theorie-Ansatz hinsichtlich der dringend notwendigen pastoralen Ermächtigung und Subjektwerdung der Gläubigen zu lernen sei.
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