Ulrich Engel OP in "futur2" über Demokratie in der Kirche
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[03.12.2019] Immer wieder weisen ranghohe Kirchenvertreter darauf hin, dass die katholische Kirche keine Demokratie sei. So muss nach Meinung von Kardinal Rainer Maria Woelki (Erzbistum Köln) „um der Wahrheitwillen gesagt werden, dass die Kirche keine parlamentarische Demokratie ist, wo Abstimmungsmehrheiten den Kurs festlegen.“ Und auch im aktuellen Streit um die Legitimität des von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gemeinsam initiierten „Synodalen Weg“ insistieren dessen Gegner wieder und wieder darauf, dass – so etwa der emeritierte Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke – „die Kirche bei aller Bejahung demokratisch verfasster Gesellschaft selbst nie Demokratie (Kirche von unten) werden, sondern nur Christokratie (Kirche von oben) sein“ könne. In eine ähnliche Richtung zielt auch der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte in seinem jüngst auf Bitten von Kardinal Marc Ouellet, dem Präfekten der römischen Bischofskongregation, erstellten Gutachten zu eben jenem in Deutschland geplanten „Synodalen Prozess“. Dort wird betont, dass es zwar eine gemeinsame Verantwortung gebe und alle Gläubigen zur Sendung berufen seien. Diese Tatsache dürfe jedoch nicht zu dem Fehlschluss verleiten, „dass die Kirche demokratisch strukturiert ist und die Entscheidungen nach Mehrheit der Gläubigen getroffen werden.“
Weitere Warnungen vor der Implementierung demokratischer Strukturen in die Kirche ließen sich unschwer anfügen. Allen diesen und ähnlichen Wortmeldungen ist gemein, dass sie insinuieren, eine demokratisch verfasste katholische Ekklesiologie sei schlicht und einfach ein Ding der Unmöglichkeit – weil, um mit Christian Morgenstern zu sprechen, nicht sein kann, was nicht sein darf!
Im Folgenden wird gezeigt, dass es in der globalen Catholica – anders als von konservativen Kirchenvertretern so angstbesetzt und wie laut behauptet – bereits seit dem Mittelalter und mit päpstlichen Bullen versehen demokratische Verfassungsstrukturen gibt. Ich habe dabei den Prediger- bzw. Dominikanerorden (Ordo Praedicatorum) vor Augen. Im Blick auf diesen gilt es Morgensterns Wort umzudrehen und zu fragen: Was bei den Dominikanern mit oberhirtlichem Segen seit über 800 Jahren praktiziert wird, soll grundsätzlich – sprich: gesamtkirchlich nicht sein dürfen? Mit welcher Begründung denn…?
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