Thema: Gerechtigkeit denken. Perspektiven der Sozialethik
[04.08.2015] Die dritte Ausgabe des 56. Jahrgangs der Dominikanerzeitschrift WORT UND ANTWORT widmet sich der Sozialethik.
Emanuel John setzt sich als Philosoph mit dem Sozialethiker Eberhard Welty auseinander, der in diesem Heft nicht zufällig eine Rolle spielt: Vor 80 Jahren (1935) promovierte der Dominikaner in Köln mit seiner These „Gemeinschaft und Einzelmensch. Eine sozial-metaphysische Untersuchung nach den Grundsätzen des hl. Thomas von Aquin“, vor 50 Jahren (1965) starb Welty in Freiburg/Br., nachdem er im Studienhaus der deutschen Dominikaner in Walberberg eine bedeutende sozialethische Tradition begründet und entfaltet hatte. Anders als John, der sich mit Weltys Personbegriff auseinandersetzt, um sich des Problems des sozialen Leids anzunehmen, untersucht Rudolf Uertz Weltys thomistischen Ansatz und vergleicht diesen mit dem seiner Mitbrüder Arthur F. Utz OP und Franz-Martin Schmölz OP. Reinhold Jackels stellt Welty schließlich biographisch vor.
Der Moraltheologe Alexis Fritz zeigt am Beispiel des Caritasverbands - als einer von sechs Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege eine Säule staatlicher Sozialpolitik – den tiefgreifenden Paradigmenwechsel, nachdem zunehmend marktwirtschaftliche und wettbewerbliche Steuerungselemente eingeführt wurden bzw. werden mussten. Thomas Eggensperger OP skizziert hinsichtlich des Wechselverhältnisses von Religiösem und Säkularem einen „Raum des Mundanen“, um der Interkation zwischen Öffentlichem und Privatem von Anschauungen gerecht zu werden. Um sozialethisch und kirchlich Gerechtigkeit zu denken, bedarf es auch der angemessenen Rezeption globaler Herausforderungen, wie sie der Mainzer Sozialethiker Gerhard Kruip fordert und anhand einiger konkreter Vorschläge voranzutreiben sucht.
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